Dezember 2022
Freier Spielplan
Josef und Maria
von Peter Turrini
Neufassung für das Theater in der Josefstadt (1998)

Heiligabend, Ladenschluss, Dauerschleifenwerbung tönt aus den Lautsprechern.
Die letzten einkaufswütigen Menschen eilen aus dem Kaufhaus, um Weihnachten zu feiern.
Mitten in der glitzernden Konsumwelt bleiben zwei einsame Seelen zurück:
Die Gelegenheitsputzfrau Maria, von der Familienfeier ihres Sohnes ausgeladen, hofft mit Arbeit dem Alleinsein ausweichen zu können. Doch das Schicksal hat anderes im Sinn.
Es stellt ihr den Aushilfswachmann Josef Pribil zur Seite, dem sie ihr Leid klagen kann,
der aber selbst noch einsamer ist.
Wir treffen auf ein schlichtes Paar kleiner Leute, die einmal von Größerem geträumt haben:
Maria von einer Karriere als Tingel-Tangel-Tänzerin, Josef von der kommunistischen Weltrevolution. Er hängt noch immer den verlorenen Idealen des Sozialismus nach.
Der Heilige Abend im leeren Warenhaus hat sie dienstlich zusammen geführt. Resigniert und enttäuscht vom Leben reden die beiden betagten „Übriggebliebenen“ aneinander vorbei. Geplatzte und bewahrte Hoffnungen heimliche Sehnsüchte, Weinbrand und Tango sind die Ingredenzien dieses nicht ganz so heiligen Abends.
Ganz allmählich beginnen sie einander zuzuhören, sich wahrzunehmen und sie lassen es zu, dass ein kleines Weihnachtswunder geschieht.
Peter Turini:
„Ich wollte kein Stück über alte Menschen schreiben.
Ich wollte ihre Geschichten, Erzählungen und Erinnerungen aufnehmen und annehmen.“
MITWIRKENDE
Margret Gampper (Maria) und Franz Fuchs (Josef)
Regie: Ela Otto
TERMINE + KARTEN