tiv logo landscape 640 - LUCY IN THE SKY oder: Anagenese

April + Mai 2024

TiV-Produktion

Uraufführung
Lucy in the Sky oder: Anagenese

Szenische Impression mit Klanginstallation

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© Chan2545 / Shutterstock

Lucy war 25 Jahre alt, als sie – wahrscheinlich, weil sie aus großer Höhe stürzte – am Ufer eines Flusses starb. Weil dieses Flussufer ihre sterbliche Überreste vor weiteren äußeren Einflüssen schützte, wissen wir heute wenig, aber doch etwas über Lucys Leben.
Sie lebte in Ostafrika; sie war, relativ zu ihren Verwandten, recht klein. Bis auf ihre letalen Verletzungen war sie zum Zeitpunkt ihres Todes recht gesund. Sie kletterte in ihrem Leben viel auf Bäume, nicht ganz so viel ist sie gewandert.
Lucy hatte wahrscheinlich eines oder mehrere Kinder, sie ging mit ihnen schwanger, sie hat sie geboren und gepflegt. Was ist mit ihren Kindern geschehen? Welchen Tod, vor allem: welches Leben, hatten sie? Was waren ihre Sorgen, was ihre Hoffnungen?

Lucy lebte vor ca. 3,2 Millionen Jahren.

Lucys Nachkommen veränderten sich, ganz ohne eine neue Art zu bilden, auf eine Weise, dass wir Heutigen von einer Anagenese (von altgr. Höherentwicklung) sprechen. Denn Lucy ist – als Vertreterin ihrer Verwandten und Zeitgenossen – tatsächlich unsere Urmutter. Die angebliche Anagenese, die Lucys Kindern widerfuhr, hat sie durch viele Jahrtausende schließlich in uns, den Menschen, die sich selbst als „die Weisen“ bezeichnen, ihr Erbe finden lassen.

Lucy starb vor langer Zeit in Afrika. Sie war wie wir und doch auch ganz anders.

Was hat sich verändert?

Kann Lucys Geschichte uns vielleicht einen Spiegel vorhalten und uns unsere Fragen nach der Herkunft des Homo sapiens, die dann Fragen aufwerfen nach dem Ziel seiner Existenz, klarer vor Augen führen?

„Wir sind bestimmt die intelligenteste Kreatur, die je auf diesem Planeten herumgelaufen ist. Aber wie kommt es dann, dass wir die Zerstörung unseres einzigen Lebensraumes erlauben?“ – wäre z.B. eine dieser Fragen, die in diesem Fall von der renommierten Primatenforscherin Jane Goodall gestellt wird – „Ich habe den Eindruck, dass wir die Weisheit verloren haben, die Weisheit, die Menschen, die heute eine Entscheidung treffen, fragen lässt, welche Folgen dies für nachfolgende Generationen hat.“

Wenn die Geschichte der „nachfolgenden Generationen“ von Lucys Kindern nicht in den nächsten Jahrhunderten ein unrühmliches Ende finden soll, dann ist es Zeit, sich die Frage zu stellen: wie kann eine weitere Anagenese unserer Art stattfinden, die diesen Namen dann auch wirklich verdient? Können wir der Weisheit in unserem Gattungsnamen noch gerecht werden?

Wie?

MITWIRKENDE:
Konzept / Regie / Ausstattung: Katharina Molitor
Lucy: Maren Röttig
Klanginstallation am Percussion-Set: Kaspar Gubala
Melodie-Instrument: N. N.

Es handelt sich um die zweite szenische Produktion zum Spielzeitthema „Vom VerWANDELn“.

Uraufführung
Freitag 12. April 19:30 Uhr

Samstag 20. April 19:30 Uhr
Sonntag 28. April 17:00 Uhr

Samstag 11. Mai 19:30 Uhr

KARTEN
Normalpreis: 15,– Euro
Ermäßigt: 10,– Euro*
Kinder bis 12 Jahre: 5,– Euro

*Berechtigte siehe „Karten” im Hauptmenü

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