Netzartige verschlungene Gewebe gehen durch unsere Körper. Als Überlebende und erste verbindliche Bewohner unseres Planeten. Pilze finden sich in der Tiefsee, in der Wüste und in unseren Körperöffnungen. Wir sind alle voller Pilz. Wir leben mit Pilzen, atmen sie ein, wir verdauen sie. Sie verdauen uns. Wir sind mit ihnen verwandt. Wir werden zu Myzel. Tag für Tag. Monat zu Monat. Jahr auf Jahr.

Wenn wir nachts aufwachen, unser Gesicht ist voll von ihnen. Wir drehen die Taschen von innen nach außen und fühlen uns dabei wie ein menschlicher Meteorit. In diesem kosmopolitischen Gebilde treffen sich verschiedene Leben. Als Zellgemeinschaft überspringen wir den Individualismus. Ein Körper ohne Bauplan. Mehrere Stimmen sind gleichzeitig und erzählen ihre Geschichte.

Pilze erinnern. Vergesellschaften. Pilze führen. Kooperative Beziehungen. Altruistische Beziehungen?
Sie umklammern sich in einer intimen Haltung. Warum tun wir Menschen das nicht?
Ihre Netzwerke sind ansteckend. Wie können Wir Kontakte aufrechterhalten und koordinieren?

Was tut der Pilz in unserem Körper? Wie fühlt er sich darin? Wie fühlen wir uns mit ihm?
Tanzen wir nach Pilzen oder sie nach uns? Hast du schon mal mit einem Pilz getanzt?

Wir wollen Pilze erforschen und begegnen, co-laborieren, um uns als ein Pilz verhalten und kleiden zu können. Pilzprothesen ermöglichen uns mehr Aktionspotenzial. Wer wird Akteur und wer verharrt zuschauend? Es wird hier und heute gemeinsam auf der Bühne getanzt, geforscht, verkleidet und verwandelt, mit Pilzen gelacht und geweint. Es bleibt wesentlich, „welche Knoten Knoten knoten, welche Verbindungen Verbindungen verbinden“ (Donna Haraway).

Und vor allem wird miteinander geknotet und verknotet.