Welches Kind kennt sie nicht?

Hänsel und Gretel, die beiden hungrigen Geschwister, die sich im Wald verirren, auf die berüchtigste Knusperhexe der abendländischen Märchentradition treffen und diese mit List und Geschick am Ende besiegen.

Mit ihrem Märchen lehrten die Gebrüder Grimm seit 1812 unzählige Kinder erst das Fürchten und dann das freudige Triumphieren, wenn das Gute schließlich das Böse überwindet. Jahrzehnte später (1893) vertonte dann Engelbert Humperdinck das Grimm’sche Original und schuf, wie er selbst scherzhaft verkündete, damit ein „Kinderstubenweihfestspiel“ (in ironischer Anspielung auf Richard Wagners Bühnenweihfestspiel Parsifal).

Beide Werke unterscheiden sich trotz des gleichen Ausgangstoffes in vielen Teilen sehr stark voneinander. Doch beiden ist gemein, dass sie ikonische Werke kindlicher Phantasie geworden sind und auch für „große“ Leute immer noch märchenhafte Assoziationswelten eröffnen.

Die hier präsentierte Märchenimpression wird beide Werke spielerisch miteinander in Beziehung setzen und kontrastieren – und so zur Grundlage eines kleinen, kindgerechten Theaterfragmentes machen, das gerade auch in der Adventszeit die Grundmotive dieser alten Geschichte für die ganze Familie lebendig werden lässt: Mangel versus Überdruss oder das Zusammenhalten im Angesicht von Not und Gefahr versus Gier und Egoismus.