Dezember 2025
Musik-salon am Sonntag #31
„Jean Sibelius zum 160. !!!“
Eine Geburtstags-Hommage an den finnischen Klang-Giganten
Am 8. Dezember 1865 wurde der bedeutendste Komponist Finnlands geboren, Jean Sibelius. An der Schwelle zur Moderne erreichte er ein Weltpublikum. Vor allem mit seinen Orchesterwerken tat er imaginäre Landschaftsräume auf und machte die berauschende Natur seiner Heimat spürbar:
„Meine Musik hat absolut nichts von Zirkus; was ich zu bieten habe, ist klares, kaltes Wasser.“
Eher selten findet jedoch sein immenser Liedschatz den Weg auf die Konzertpodien, trotz blendender Schönheit und thematischer Vielgestalt, mit Tages- und Nachtstimmungen, Landschaften in wechselnden Jahreszeiten, Meer, Wäldern, Seen, und teils ins Mystisch-Religiöse reichenden Daseinsempfindungen, aber auch Liebesthemen, von erster unschuldiger Begegnung bis zum mitunter lebensbedrohlichen erotischen Taumel.
Musikalisch beschreiten die Lieder des u.a. in Berlin und Leipzig ausgebildeten Komponisten eine ungeheure Bandbreite, von schwärmerisch zarter Romantik über rauschende Wagner-Dramatik hin zu nüchtern-karger Frühmoderne voll magisch-suggestiver Ausdrucksgesten. Trotz der Einteilung in Opus-Gruppen gibt es jedoch keinen einzigen wirklichen Liederzyklus, da bleibt jedes Lied ein kleines Meisterwerk für sich, auch mit Wenigen vergleichbar ob der minutiösen Textausdeutung. Erstaunlicherweise vertonte der Finne meist schwedische Vorlagen, mit ein paar (sogar deutschen) Ausnahmen.
Sibelius war ein hervorragender, packend improvisierender Pianist, und über 300 seiner Werke sind mit Klavier besetzt. Unterschiedlichste Spielfiguren und Techniken verlangt er auch dem Liedbegleiter ab. Der Pianist Thomas Layes zu Sibelius‘ Stil in den ausgewählten Stücken: „Es gibt viele Miniaturen, auch mit finnisch-karelischen Melodien. Er erinnert manchmal an Liszt oder Schumann, und man spürt, dass er durch die Tradition angeregt ist, aber eigenständige Wege geht.“
Mit „Jean Sibelius zum 160. !!!“ lädt das TiV im endenden Jahr zu einer poetisch reichen, mit Bild und Text geschmückten „Musik-Erzählung“, deren Eröffnungslied „Jubal“ den Faden aufspannt. Darin erlebt der biblische ‚Urvater aller Musik‘ seine Initiation: Mit Pfeil und Bogen schießt er einen Schwan, welcher ihm sterbend rät, aus den klingenden, doch zugleich tödlichen Bogensehnen ein Instrument zu bauen. Und so preist ihn Jubal singend dafür, dass er ihm „ins Herz Saitenspieles Lust und Schmerz“, aber „auf die Lippen Lieder“ gelegt habe. Hiermit startet eine wundersame Reise durch den leuchtenden Klang-Kosmos (und vielleicht auch zu den rätselhaften Innenwelten) eines großen Tonkünstlers – der bereits drei Jahrzehnte vor seinem Tod kompositorisch verstummte.
Die Konzertreihe „Musik-Salon am Sonntag“ wird freundlich unterstützt vom Kulturdezernat der Landeshauptstadt Saarbrücken.
MITWIRKENDE
Ralf Peter (Tenor, Moderation), Thomas Layes (Klavier)
Sonntag 21. Dezember 17:00 Uhr
KARTEN
Normalpreis: 15,– Euro
Ermäßigt: 10,– Euro*
Kinder bis 12 Jahre: 6,50 Euro
*Berechtigte siehe „Karten” im Hauptmenü